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Über 300 deutschsprachige kirchliche Publikationen im Ausland

Artikel des christlichen Medienmagazins „PRO“ über eine Studie der Internationalen Medienhilfe (IMH):

Viele Deutsche und Deutschsprachige leben im Ausland. Für sie gibt es viele Gemeindebriefe oder größere Zeitschriften auf Deutsch. Dies geht aus einer aktuellen Studie der Internationalen Medienhilfe hervor.

Die Internationale Medienhilfe (IMH), der Verband der deutschsprachigen Medien im Ausland, hat untersucht, wie viele christliche Publikationen außerhalb Deutschlands, Österreichs, Luxemburgs, Liechtensteins und der Schweiz erscheinen. Von den ermittelten 300 Veröffentlichungen gibt es über 150 evangelisch-lutherische, mehr als 100 katholische und mehr als 20 mennonitische Publikationen. Darüber hinaus wurden auch deutschsprachige Druckmedien von Juden in Israel, Methodisten in den USA sowie Reformierten in Dänemark erfasst. Exoten-Status genießen Religionsgemeinschaften wie die „Christlichen Wissenschaftler“ in Boston, Bruderhöfer in Großbritannien sowie der Gemeinde Gottes in den USA. Die beiden letzten Gemeinschaften ähneln den protestantischen Mennoniten, die vor Jahrhunderten aus dem norddeutschen Raum auswanderten und sich weltweit verbreiteten.

Italien mit über 50 Veröffentlichungen Spitzenreiter

Der Leiter der Internationalen Medienhilfe, Björn Akstinat, verweist darauf, dass die größte katholische Publikation „natürlich“ im Vatikan erscheine: die deutsche Ausgabe des L‘Osservatore Romano. Besonders viele Mitteilungsblätter und Zeitschriften für deutschsprachige Katholiken gebe es in Italien, Frankreich und Belgien. Italien sei mit über 50 Veröffentlichungen Spitzenreiter. Zu den größten evangelischen Publikationen gehört der 1992 gegründete Bote aus Sankt Petersburg. Er wendet sich an deutschstämmige Protestanten in ganz Russland. Schon seit 1853 erscheint der Evangelisch Lutherische Gemeindebrief im australischen Melbourne. Er ist damit einer der ältesten Gemeindebriefe überhaupt. Die meisten evangelischen Veröffentlichungen existieren in Belgien, Brasilien, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kanada, Namibia, Rumänien, Russland, Spanien, Südafrika wie auch den USA, wobei Italien und Südafrika die Spitzenreiter sind.

Publikationsfreudige Mennoniten

In Staaten wie dem Libanon, Nigeria oder Simbabwe sind die evangelischen Gemeindebriefe die einzigen deutschsprachigen Medien. Deshalb berichten sie dort oft nicht nur über Religiöses, sondern über alles, was Deutschsprachige vor Ort interessieren könnte. Die Mennoniten sind vor allem in Paraguay sehr publikationsfreudig, wo es mehr als zehn Zeitschriften der protestantischen Religionsgemeinschaft auf Deutsch gibt. Dazu gehört zum Beispiel das „Mennoblatt“, das seit 1930 vierzehntäglich in der Siedlung Fernheim erscheint. (pro)